Menschen, Tiere und Natur an erster Stelle

Wir wissen, dass wir unsere Erde nur geliehen haben. Wir möchten Sie nachfolgenden Generationen in einem besseren Zustand hinterlassen. Dazu gehört für uns ein verantwortungsbewusstes Handeln gegenüber Menschen, Tieren und der Natur.

Tierwohl steht an erster Stelle

Der Tierschutz und das Tierwohl haben für uns oberste Priorität. Uns ist bewusst, dass wir Lebewesen töten, um Menschen zu ernähren. Daher ist es uns wichtig, dass die Tiere ein gutes, artgerechtes Leben führen können. Wir möchten gemeinsam mit unseren Landwirten die Tierschutzstandards voranbringen. Mehr als die Hälfte der bei uns geschlachteten Tiere soll bis zum Jahr 2025 aus alternativer Haltung wie Aktivstall und Offenstall sowie aus
Biohaltung stammen. Die respektvolle Behandlung der Tiere während der Transporte in den Schlachthof und während der Betäubung und Tötung sind unsere wichtigsten Grundsätze.

Verantwortung
für die Menschen

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die stärkste Säule von Brand Qualitätsfleisch. Sie arbeiten einschichtig an höchstens fünf Tage pro Woche und sind zu einem Großteil viele Jahre bei uns. Sie wissen genau, worauf es uns im Umgang mit dem Tier sowie bei den Schlacht- und Verarbeitungsprozessen ankommt.

„Mit den Arbeitskräften steht und fällt eine Firma. Gute Arbeitsbedingungen heißt auch ein gutes Arbeitsklima, eine qualitative hochwertige Arbeit und Produkte. Wenn es dem Arbeitnehmer gut geht, geht es auch der Firma gut.“

Paul Brand

Sicherheit für unsere Landwirte

Wir möchten, dass unsere Landwirte von ihrer Arbeit mit den Schweinen wirtschaftlich leben und ihren Betrieb im Sinne des Tierwohls weiterentwickeln können. Dafür schließen wir mit immer mehr von ihnen feste Lieferverträge und sogar eine Ausfallversicherung ab und geben ihnen so Sicherheit.

Wir sind „Duke of Berkshire“

Unsere starke Partnerschaft ist das Fundament, auf dem wir unsere Freiland- und Offenstallhaltung aufgebaut haben und stetig weiter entwickeln. Gemeinsam, artgerecht, umweltschonend. Wir stehen für zukunftsweisende Qualität. 

Dr. Jens van Bebber, Mäster / Offenstall

Umwelt und Klima schonen

Ein Schlachthof verbraucht sehr viele Ressourcen. Wir nutzen sie so effizient wie möglich. Unser Ziel ist es, den Ressourcenverbrauch und die Treibhausgas Emissionen entlang der gesamten Lieferkette – von der Aufzucht bis zur Ladentheke – deutlich zu senken.

Nachhaltigkeit schwarz auf weiss

Hier geht es zu unserem Nachhaltigkeitsbericht nach den Standards des Deutschen Nachhaltigkeitscodex (DNK).

FaktenCorporate Social Responsibility - Themen

  • Qualitätsmanagement
    • Zertifizierungen
    • Hygienekonzept
    • Videoüberwachung
    • Tierseuchenhygiene
  • Menschen
    • Unsere Mitarbeitenden
    • Unsere Landwirte
  • Tiere
    • Transparenz
    • Haltung
    • Tiertransporte
  • Umwelt
    • Ressourcen
    • Klimaschutz
  • Schlachtung
    • Wartebereich
    • Betäubung
    • SoL-Controller
Mitarbeiter

Mitarbeiter

Es ist seit jeher unsere Philosophie, ausschließlich mit eigenen Mitarbeitern zu arbeiten. Entgegen dem Trend zur mehr Fremdarbeitskräften arbeiten wir seit Gründung des Unternehmens ausschließlich mit eigenen Mitarbeitern. Das Jahr 2020 war dabei eine Ausnahme: Anfang 2020 haben wir eine neue Zerlegung in Betrieb genommen und haben für diesen Schritt einige Monate mit Mitarbeitern aus einem Werkvertrag gearbeitet. Im Verlauf des Jahres 2020 konnten jedoch alle Positionen in der Produktion wieder mit eigenen Mitarbeitern besetzt werden. Wir verstehen es als unsere Verantwortung, uns korrekt und verantwortungsvoll um unsere Mitarbeiter zu kümmern. Dies gilt für den Bereich der eigentlichen Produktion als auch für vor- oder nachgelagerte Bürotätigkeiten. Wir bieten allen Menschen eine faire Chance sich bei uns zu engagieren und eine berufliche Heimat zu finden. Das kollegiale Miteinander ist dabei genauso wichtig wie die berufliche Förderung von individuellen Fertigkeiten. Im Rahmen dieser FAQs wird zu einzelnen Punkten noch weiter Stellung bezogen.

Umwelt

Umwelt

Als Unternehmen der Fleischindustrie haben wir eine besondere Verantwortung für die Umwelt. Unsere Produktion ist in mehrfacher Hinsicht ressourcenaufwändig. In unserem Betrieb in Lohne wird umfangreich Wasser und Energie eingesetzt, um die Schlachtung und Zerlegung zu betreiben. Bei unseren Lieferanten, den landwirtschaftlichen Partnern, wird ebenfalls Energie aufgewendet, um Schweine aufziehen und mästen zu können. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, dass in allen vor- und nachgelagerten Bereichen Umweltaspekte berücksichtigt werden müssen. Der Umgang mit Ressourcen wird von uns fortwährend optimiert und es werden umfangreiche Anstrengungen unternommen, um in allen Bereichen Fortschritte zu erzielen. Im Rahmen dieser FAQs wird zu einzelnen Punkten noch weiter Stellung bezogen.

Tierschutz

Tierschutz

Als Schlachthof haben wir jeden Tag sehr umfangreich mit Tieren zu tun. Dies gilt für den eigentlichen Produktionsbetrieb in Lohne, aber auch in den Bereichen der Landwirtschaft, in denen unsere Partner mit Tieren arbeiten. Der respektvolle Umgang mit den Tieren steht bei der Arbeit immer im Vordergrund. Für eine Zusammenarbeit mit unseren Partnern setzen wir eine immer korrekte und respektvolle Behandlung der Tiere voraus. Für den Fall, dass uns zur Kenntnis gelangt, dass eine solche Behandlung auch nur kurzzeitig nicht stattgefunden hat, wird dies umgehend mit unseren Partnern besprochen. Wird ersichtlich, dass eine Besserung nicht zuverlässig gewährleistet wird, nehmen wir dies zum Anlass die Zusammenarbeit unverzüglich zu beenden. Dies ist in der Vergangenheit bereits geschehen und wird auch in der Zukunft weiter gelebt. Es ist uns wichtig, ausschließlich mit Partnern zusammenzuarbeiten, die mit ihren Tieren stets respektvoll und im Sinne des Tierschutzgesetzes und der guten landwirtschaftlichen Praxis umgehen.

Für die Behandlung der Tiere bei uns im Betrieb gilt, dass insbesondere die Mitarbeiter in den sensiblen Bereichen regelmäßige Schulungen erhalten. Alle Mitarbeiter, die bei uns direkt mit den Tieren arbeiten, sind für die Wichtigkeit der richtigen Behandlung der Tiere sensibilisiert. Es muss zu jeder Zeit gewährleistet sein, dass die Tiere mit dem nötigen Respekt und Sorgfalt behandelt werden. Kommt es zu inkorrekten Verhaltensweisen, führt dies automatisch zu einer Abmahnung bzw. in gravierenden Fällen zu einer Kündigung.

Transparenz

Transparenz

Als Schlachthof sind wir keine isolierte Einheit, die nur eigene Ziele verfolgt. Ganz im Gegenteil sind wir als Schlachthof zur Gänze in die Wertschöpfungskette vom Futter bis zum fertigen Fleischprodukt integriert. Dieser integrativen Rolle können wir nur dann gerecht werden, wenn unsere Partner der Wertschöpfungskette die Möglichkeit haben, unsere Arbeit zu verstehen und zu überprüfen. Um diesem Anspruch auf Informationen gerecht zu werden, messen wir dem Faktor Transparenz so viel Gewicht bei. Diese Transparenz wird von uns aktiv gelebt, sei es durch die sozialen Netzwerke gegenüber dem Verbraucher, durch offene Preisgestaltung gegenüber unseren Geschäftspartnern oder durch die aktive Einbindung der Landwirtschaft bei der Auswertung der Schlachtergebnisse.

Die uns beliefernden Landwirte oder die entsprechenden Erzeugergemeinschaften habe jederzeit Zugriff auf alle wesentlichen Schlachtdaten. Darüber hinaus wurde eingerichtet, dass jeder Landwirt bei der Klassifizierung seiner Schweine über ein Hygienefenster, das in den weißen Bereich schauen lässt, dabei sein kann. Hier ist ein Terminal für den Landwirt angebracht, das die konkrete Klassifizierung für jedes Schwein aufzeigt.

Sei es das Veterinäramt, der Wasserverband oder andere behördliche Kontrollen: Wir arbeiten eng mit Behörden und anderen Institutionen zusammen und stehen fortwährend im direkten Austausch.

Energiemanagement

Energiemanagement

Der Prozess der Schlachtung erfordert  große Energiemengen.
Einige technische Prozesse sind dabei besonders energieintensiv.
Dies gilt zum Beispiel für die Kühleinrichtungen, den Dampfkessel oder auch das Betreiben der Flammenöfen.
Es ist unser Ziel, möglichst schonend und effizient mit der Ressource Energie umzugehen.

Relevante Kennzahlen fließen kontinuierlich in ein Betriebsdatensystem, mit dem wir überwachen und analysieren.
Durch viele kleine Anpassungen im Prozess konnten wir den Energieverbrauch in den letzten Jahren immer weiter optimieren.
Ein wichtiger Bestandteil unseres Energiekonzeptes ist ein eigenes Blockheizkraftwerk auf unserem Gelände.
Angetrieben mit Erdgas erzeugt es  autark Strom und Wärme.
Auch dieser Schritt hat die Energieeffizienz noch einmal deutlich verbessert.
Wir begreifen unser Energiemanagement als kontinuierlichen Verbesserungs-prozess

Wasserverbrauch

Wasserverbrauch

Für die Schlachtung werden erhebliche Mengen Wasser aufgewendet. Wir erhalten das Wasser für unseren Betrieb vom örtlichen Wasserverband aus dem Grundwasserreservoir und aus einem eigenen Brunnen. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, dass wir mit der Ressource Wasser möglichst sparsam umgehen müssen. Die genutzten Mengen Wasser werden bei uns konstant und fortwährend überprüft. Kommt es an Tagen zu einer unüblich großen Wassernutzung, wird dies sofort analysiert und beobachtet. Wenn nötig werden Gegenmaßnahmen ergriffen, um eine übermäßige Nutzung abzustellen. Genau wie im Bereich der Energienutzung begreifen wir auch das Thema der Wassernutzung als fortlaufenden Prozess, in dessen Rahmen wir uns immer weiter verbessern. Es ist unser erklärtes Ziel, die Nutzung von Wasser immer weiter zu optimieren und auf ein mögliches Minimum zu reduzieren.

Wasseraufbereitung

Wasseraufbereitung

Ein wichtiger Teil unserer Wasserstrategie ist die eigene Wasseraufbereitungsanlage. Diese Anlage wurde von uns selber mitentwickelt und reinigt und klärt die von uns genutzten Wassermengen. Das Wasser hat nach der Reinigung eine Qualität, die dem des Oberflächenwassers entspricht. Die dabei entstehenden Abfälle (Flotatschlamm) werden von uns an Biogasanlagen verkauft. Es kommt also auch bei der Nutzung des Abwassers in jedem Fall zu einer sinnvollen, weiteren Verwendung. Wir sind stolz, dass wir das von uns genutzte Wasser wieder in einer derart hohen Qualität dem Wasserzyklus zuführen können. Der OOWV hat dauerhaft Zugang zu unserem Betrieb und überprüft regelmäßig die Qualität der Abwasserreinigung.

Tierschutz in der Landwirtschaft

Tierschutz in der Landwirtschaft

Wir als Schlachthof betreiben keine eigenen landwirtschaftlichen Betriebe. Wir sind also in der landwirtschaftlichen Stufe auf die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Partnern angewiesen. Alle unsere landwirtschaftlichen Partner arbeiten nach individuellen Konzepten, sind verschieden groß und haben unterschiedliche Hintergründe. Wir sind sehr froh, uns auf eine vielfältige landwirtschaftliche Basis stützen zu können. Viele Partnerschaften existieren schon seit Jahren oder Jahrzenten. Diese gute Zusammenarbeit soll auch in den kommenden Jahren so fortgesetzt werden. Unsere Partner eint der professionelle und respektvolle Umgang mit den Tieren.

Alle landwirtschaftlichen Betriebe handeln nach aktuellen Gesetzen und Vorschriften. In vielen Fällen geht das Engagement unserer landwirtschaftlichen Partner noch weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus. Viele Landwirte wollen sich betrieblich in den verschiedensten Bereichen weiterentwickeln. Derartige Bemühungen unterstützen wir nach Kräften.

Kommt es zu einer nicht-korrekten Behandlung der Tiere und wir als Schlachthof erhalten hiervon Kenntnis, bestehen wir darauf, dass es entsprechende Vorkommnisse in der Zukunft nicht mehr gibt. Kommen wir als Schlachthof zu dem Schluss, dass eine Besserung in absehbarer Zeit nicht erreicht wird, stellen wir die Zusammenarbeit mit diesen Partnern umgehend ein. Kommt es zu Verstößen, die im Sinne des Tierschutzes strafrechtlich relevant sind, schrecken wir nicht davor zurück, solche Umstände zur Anzeige zu bringen.

Tierschutz beim Transport

Tierschutz beim Transport

Neben der Haltung der Tiere und den Abläufen im Schlachthof ist auch der Transport ein sensibler Bereich, in dem die korrekte Behandlung der Tiere sichergestellt sein muss. Wir arbeiten mit Speditionen oder direkt mit Landwirten zusammen, die über eine entsprechende Zertifizierung (sog. Sachkundenachweis) und Kenntnisse verfügen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Es ist uns wichtig, dass Speditionsbetriebe und die Landwirte selber ausschließlich mit Fahrzeugen auf modernem technischen Niveau arbeiten. Bei der Organisation der Anlieferung stellen wir sicher, dass Wartezeiten bei uns auf dem Betriebsgelände entweder ausgeschlossen sind, zumindest aber auf ein Minimum reduziert werden können. Insbesondere im Hochsommer sowie in den kalten Wochen des Winters kommt dieser Planung eine besondere Aufmerksamkeit zu.

Genau wie bei unseren landwirtschaftlichen Partnern kann es natürlich auch beim Transport oder der Verladung zu einer nicht-korrekten Behandlung der Tiere kommen. Hier verfahren wir genauso wie bei unseren landwirtschaftlichen Partnern: Inkorrekte Verhaltensweisen müssen umgehend abgestellt werden. Ist nicht ersichtlich, dass dies zeitnah umgesetzt werden kann, stellen wir die Zusammenarbeit umgehend ein. Ist es zu Verstößen gekommen, die im Sinne des Tierschutzgesetzes relevant sind, schrecken wir nicht davor zurück, die verantwortlichen Personen anzuzeigen.

Tierschutz in der Schlachtung

Tierschutz in der Schlachtung

Das Schlachten der Tiere ist unter dem Gesichtspunkt des Tierschutzes natürlich ein besonders sensibler Bereich.
Bei allen Prozessen von der Anlieferung bis zur Entblutung, wo dann der Tod durch Blutverlust eintritt,
müssen die Abläufe entsprechend des Tierschutzes organisiert und umgesetzt sein.
Alle Kollegen, die in diesen sensiblen Bereichen arbeiten sind  für diese Arbeit geschult (Sachkundenachweis und jährliche Schulungen).
Viele von ihnen verfügen über langjährige Erfahrung auf diesen Positionen.
Die Kernprozesse der Schlachtung müssen immer funktionieren mit Hinblick auf eine respektvolle Behandlung der Tiere.

Unterstützt wird dieser Prozess zudem durch diverse Kameras und einem prämierten KI*-System.

Wir werden auch in Zukunft weiter daran arbeiten, diesen Umgang mit den Tieren zu gewährleisten.

Wartebereich

Wartebereich

Der Wartebereich ist kein Kernbereich der Schlachtung, soll hier aber dennoch Erwähnung finden. Nach dem Abladen werden die Tiere durch einen Mitarbeiter in Wartebuchten getrieben und haben hier die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Nach ca. 20 Minuten ist dies in der Regel der Fall. Sind die Schweine ausgeruht und entspannt, ist dies für den weiteren Ablauf der Schlachtung, insbesondere für die Betäubung sehr wichtig. Die Anlieferung der Schweine und auch der Wartebereich als Ganzes sind rund um die Uhr videoüberwacht.

Betäubung mit CO₂

Betäubung mit CO₂

Wir nutzen für die Betäubung der Tiere eine CO₂-Anlage des Herstellers Butina. Der Betäubungsvorgang beginnt mit dem Zutrieb der Tiere in 12er Gruppen. Die Tiere werden mechanisch bzw. von einem Mitarbeiter der Betäubung zugetrieben. Der Zutrieb selber ist mit einer leichten Steigung angelegt und wird hell ausgeleuchtet. Schweine gehen ruhiger und entspannter, wenn sie hoch und in einen hellen Bereich gehen. Aufgrund ihres sozialen Charakters ist es für Schweine eine Stresssituation, wenn sie vor der Betäubung von der Gruppe getrennt werden. Daher werden alle Schritte vor der Betäubung in einer Kleingruppe durchgeführt.

Bei der Betäubung mit Kohlendioxid werden die Schweine gruppenweise in Gondeln getrieben und mittels Paternoster anschließend in eine Grube mit einer hohen CO2-Konzentration abgesenkt. Die Schweine atmen dort das CO2 ein. Dies führt  zu einer Senkung des Blut-pH-Wertes, einer Übersäuerung des Blutes und einer Ansäuerung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit des zentralen Nervensystems. Die Weiterleitung von Nervenimpulsen wird verringert. Schließlich werden die Tiere bewusstlos. Vor Eintritt der Bewusstlosigkeit kann es zu Abwehrreaktionen der Schweine in Form von Lautäußerungen, Kopfschütteln und Maulatmung kommen. Abhängig davon, ob die Schweine vor der Betäubung entspannt oder angespannt waren, fällt diese Phase des Luftschnappens stärker oder schwächer aus. Die genaue Konzentration des CO₂ wird über Sensoren überwacht. Dadurch können wir sicherstellen, dass immer genau die richtige Konzentration angewandt wird. Eine zu hohe CO₂ Konzentration würde zu einer zu starken Abwehrreaktionen der Schweine führen. Eine zu geringe Konzentration ermöglicht keine ausreichende Betäubung. Die Betäubung wird für die Dauer von 150 Sekunden angewendet (gesetzlich vorgeschrieben sind 120 Sekunden). Im Anschluss werden die betäubten Tiere umgehend der Entblutung zugeführt.

Für einen Schlachthof unserer Größe ist diese Form der Betäubung aktuell noch alternativlos. Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel die Betäubung durch eine Elektrozange. Nachteile daran sind, dass die Tiere für die Betäubung von der Gruppe getrennt werden müssen. Hierbei handelt es sich bereits um einen Stressfaktor. Weiterhin können beim Einsatz einer Zange durch Mitarbeiter eventuelle Betäubungsfehler nicht einwandfrei und jederzeit ausgeschlossen werden. Der Einsatz von Stromstößen kann sich zusätzlich negativ auf die Fleischqualität auswirken, was sich zum Beispiel in Blutstippen in den Oberschalen oder Koteletts äußert. Bei uns kommt eine Elektrozange lediglich in Einzelfällen im Wartebereich oder zu Nachbetäubungen zum Einsatz. Durch die Phase des Luftschnappens ist die aktuell von uns genutzte CO₂-Betäubungstechnik nicht ohne Kritik. Unter Einbezug aller Aspekte ist diese jedoch die beste Methode.

Betäubung mit Helium -Stellungnahme

Wir sind uns darüber im Klaren, dass es bereits erfolgreiche Versuche gegeben hat, Schweine auch mit dem Gas Helium zu betäuben. Helium ist in derzeit verbauten Anlagen nicht einsetzbar, weil es als Gas nach oben steigt und sich somit nicht für den Einsatz in den aktuellen Anlagen in Tiefbauweise eignet. Wir wollen uns nicht einer verbesserten Betäubungstechnik verwehren und unterstützen jede Form der Weiterentwicklung. Wir sind der Meinung, dass Helium als Betäubungsgas grundsätzlich eine neue Alternative darstellen kann. Die im Test genutzten und vielfach gezeigten Heliumanlagen waren jedoch nur für einzelne Tiere unter Laborbedingungen ausgelegt. Heliumanlagen können von uns als Schlachthof nicht eingesetzt werden, weil eine funktionierende Anlage schlichtweg nicht gekauft werden kann, bzw. diese Anlagen für den täglichen Einsatz noch nicht existieren. Weiterentwicklungen der bestehenden Technik bzw. neuen Techniken stehen wir offen gegenüber und würden die entsprechende Markteinführung gern unterstützen.

Kontrollierte Entblutung

Kontrollierte Entblutung

Das Entbluten ist nach der Betäubung ein weiterer, absolut kritischer Bereich der Schlachtung. Nach der Betäubung werden die Tiere an einem Hinterbein aufgehangen und dann der Entblutung zugeführt. Die Entblutung wird bei uns durch ein Stich mit einem Hohlstichmesser in die Halsschlagader eingeleitet. Das Hohlstichmesser ist mit zwei Sensoren ausgestattet, die die Blutmenge und auch die Blutfließgeschwindigkeit messen. Durch die Messung der Geschwindigkeit wird sichergestellt, dass beim Stich das richtige Gefäß getroffen wurde. Durch das genaue Messen der Blutmenge können wir sicherstellen, dass das Tier korrekt entblutet wurde und ausreichend Blut entzogen wurde. Der Tod tritt beim Schwein nach ca. 1,6 Liter entzogenem Blut ein. Wir entziehen jedem Schwein ca. 3-3,2 Liter Blut. Durch die beschriebene genaue Sensorüberwachung können wir also bei jedem Schwein sicherstellen, dass eine korrekte Entblutung vorgenommen wurde und der Tod vor Eintreten in den Brühtunnel eingetreten ist.

SoL-Controller

SoL-Controller

Nach der Entblutung werden die Schweine hängend in einen Brühtunnel gefördert, an den sich weitere Schritte der Schlachtung anschließen. Vor dem Eintritt in den Brühtunnel werden bei uns die Schweine ein weiteres Mal überprüft. Mit 3D-Technik wird jedes Schwein analysiert und auf ungewöhnliche Bewegungen überprüft. Kommt es hier zu ungewöhnlichen Bewegungen, gibt das System eine entsprechende Meldung. Dieser weitere Schritt der Überprüfung stellt nochmals sicher, dass die Schweine korrekt entblutet wurden und der Tod eingetreten ist. Diese Technik, auch SoL-Controller (Science of Life) genannt, ist hochmodern und wird  erst von wenigen Schlachthöfen eingesetzt. Im Rahmen des Digitalisierungspreises Niedersachsen wurde der Erfinder dieser Einrichtung, Dr. Andreas Briese, mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Die Entwicklung der Technik wurde unter anderem auch an unserem Schlachthof und mit unserer Unterstützung durchgeführt.

Zertifizierungen

Zertifizierungen

QS

QS – Qualität und Sicherheit – ist ein Prüfsystem vom Landwirt bis zur Ladentheke. Wir sind als Schlachthof Teil dieser Kette und damit auch Teil des QS Systems.

IFS

International Featured Standard Food ist die Festlegung einheitlicher Lebensmittel- und Produktstandards auf internationaler Ebene. Da wir auch international tätig sind, unterliegen unsere Prozesse auch den Vorgaben des IFS Systems.

VLOG

VLOG – der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. zertifiziert Betriebe, die gentechnikfreie Produkte herstellen und glaubhaft von nicht gentechnikfreien Produkten trennen können. Wir können das und sind Teil der VLOG Familie.

BIO

Für die Herstellung von Bioprodukten mit den entsprechenden besonderen Herausforderungen müssen alle Betriebe bio-zertifiziert sein. Auch wir sind bio-zertifiziert und können diese Anforderungen erfüllen.

Regionalität

Regionalität

Der Schlachthof Brand – gegründet im Jahr 1930 – ist eng mit der Region Oldenburger Münsterland verbunden. Wir haben von den Entwicklungen im Oldenburger Münsterland über die Generationen profitiert, waren aber gleichzeitig auch immer bedacht, unserer Aufgabe als Förderer der regionalen Strukturen gerecht zu werden. Eine enge Bindung in die Region Oldenburger Münsterland ist für uns aus mehreren Gesichtspunkten wichtig. Die Beziehungen zu Lieferanten und Partnern aus der Region sind unerlässlich für unser tägliches Geschäft. Der direkte und schnelle Kontakt zur regionalen Landwirtschaft, zu Lieferanten und weiterverarbeitenden Partnern ermöglichen z.B. die Einhaltung kurzer Transportzeiten für die angelieferten Tiere. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern sind wir in der Lage, die überwiegende Mehrheit aller Tiere aus dem direkten Umfeld des Schlachthofes zu beziehen. Ein kurzer Transport schont zum einen die Umwelt, aber insbesondere auch die Tiere. Daher bedeutet Regionalität für uns auch kurze Transportwege. Deutlich über 90% aller Schweine, die bei uns angeliefert werden, kommen aus der direkten Umgebung und haben damit Transportzeiten, die unter 1-2 Stunden liegen. Dies ist zum einen schonend für Tiere und Umwelt, fördert gleichzeitig aber auch unsere enge Verwurzelung in der Region. Wir schlachten gar keine Tiere, die aus dem Ausland zu uns kommen. Regionalität bedeutet für uns, dass die Tiere, die wir schlachten, im Wesentlichen aus Niedersachsen und aus dem nördlichen NRW kommen.

Faire Preisgestaltung mit Partnern und Kunden

Faire Preisgestaltung mit Partnern und Kunden

Fairness ist Kernbestandteil unserer Unternehmens DNA. Eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit allen landwirtschaftlichen Partnern ist nach unserem Verständnis eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür. Wir legen dabei besonders hohen Wert auf ein faires Miteinander auf Augenhöhe. Die in der Branche bekannten Hauspreise – bei denen von der Standardpreisnotierung abgewichen wird – gibt es bei uns nicht. Darüber hinaus ermöglichen wir nach Möglichkeit feste Preismodelle, mit denen unsere landwirtschaftlichen Partner ein festes und sicheres Auskommen mit der Schweineproduktion erwirtschaften können. Die festen Preismodelle werden insbesondere bei Tierhaltungen mit höherem Tierwohlstandard angewandt.

Unsere Mitarbeitenden

Unsere Mitarbeitenden

Es ist seit jeher unsere Philosophie, ausschließlich mit eigenen Mitarbeitern zu arbeiten – lange vor dem Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie. Wir stehen zu unserer Verantwortung, uns korrekt und verantwortungsvoll um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kümmern. Wir fördern Diversität und bieten allen Menschen eine faire Chance sich bei uns zu engagieren und eine berufliche Heimat zu finden. Das kollegiale Miteinander ist dabei genauso wichtig wie die berufliche Förderung von individuellen Fertigkeiten.

Über alle Unternehmensteile gilt, dass gute Arbeit gut, und sehr gute Arbeit sehr gut bezahlt werden muss. Den geltenden gesetzlichen Mindestlohn überschreiten wir in jedem Fall deutlich – und auch darauf sind wir stolz.

Bei uns gibt es keine Schichtarbeit. Wir geben jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die Möglichkeit, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.

Darüber hinaus achten wir auf die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und investieren in ihre berufliche Altersvorsorge.

Unsere Landwirte

Unsere Landwirte

Ein faires Miteinander ist uns wichtiger als die Profitmaximierung. Denn als Familienbetrieb kennen wir die Bedingungen für die Landwirtinnen und Landwirte sehr gut. Daher schließen wir mit immer mehr Landwirten feste, langfristige Abnahmeverträge, damit sie nicht zu sehr den extremen Schwankungen des Weltmarktes ausgesetzt sind. Das gibt beiden Seiten Planungssicherheit.

Für Landwirte, die auf den Einsatz von Antibiotika verzichten, bieten wir unter dem Titel „Herzenssache“ eine Ausfallversicherung an, für den Fall, dass die Tiere doch einmal behandelt werden müssen. Wir fördern Landwirtinnen und Landwirte, die auf verschiedenen Wegen nachhaltiger wirtschaften im Sinne des Tierwohls und der Umwelt.

Haltung

Haltung

Alle unsere landwirtschaftlichen Partner eint der professionelle und respektvolle Umgang mit den Tieren – egal ob sie konventionell oder alternativ gehalten werden. In vielen Fällen geht das Engagement unserer Landwirte weit über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, um das Tierwohl und damit auch das Produkt Schweinefleisch weiterzuentwickeln.  Diese Bemühungen unterstützen wir nach Kräften.

 

Erfahren wir, dass Tiere nicht korrekt behandelt werden, drängen wir auf sofortige Verbesserung. Bei eklatanten oder wiederholten Verstößen gegen den Tierschutz beenden wir die Zusammenarbeit umgehend und bringen gesetzlich relevante Vorgänge zur Anzeige.

 

Tiertransporte

Tiertransporte

Auch bei Tiertransporten muss die korrekte Behandlung der Tiere sichergestellt sein. Wir arbeiten mit Speditionen oder direkt mit Landwirten zusammen, die über einen Sachkundenachweis und Kenntnisse im Transport von Schweinen verfügen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Es ist uns wichtig, dass Speditionsbetriebe und die Landwirte ausschließlich mit modernen Fahrzeugen arbeiten, die den Tieren genug Platz und frische Luft bieten.  Mehr als 90 Prozent aller Schweine, die bei uns angeliefert werden, kommen aus der direkten Umgebung und haben damit Transportzeiten, die unter 2 Stunden liegen.

 

Bei der Anlieferung schließen wir Wartezeiten so gut es geht aus –  besonders im Hochsommer und in den kalten Wochen des Winters.

Inkorrektes Verhalten von Fahrerinnen und Fahrern muss umgehend abgestellt werden. Bei Wiederholung oder eklatanten Tierschutzverstößen beenden wir die Zusammenarbeit und erstatten Anzeige.

Ressourcen

Ressourcen

Wasser: Das Schlachten und Zerlegen von Schweinen beansprucht eine große Menge an Wasser. Derzeit werden in unserem Schlachthof im Durchschnitt 185 Liter pro Tier eingesetzt. Ein großer Teil des Wassers wird zur täglichen Reinigung des Schlachthofs und der gesamten Anlagen verwendet (rund 70.000 Liter täglich). Ebenso viel Wasser benötigt die Lkw-Waschanlage. Es gehört zur gesetzlichen Pflicht jedes Schlachthofs, Tiertransport-Anhänger nach der Anlieferung gründlich zu reinigen, um der Verbreitung von Krankheiten vorzubeugen.

Besonders im Sommer wird viel Wasser für die Kühlkondensatoren des Schlachthofs gebraucht (bis zu 50.000 Liter).Etwa drei Viertel des von uns verwendeten Wassers kommt aus einem eigenen Brunnen, der Rest stammt aus dem städtischen Wasserversorgungsnetz. Das benutzte Wasser wird von uns mechanisch und chemisch gereinigt, bevor es in die Abwasserkanalisation gelangt (SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitär-Einrichtungen).

 

Energie: Außerdem werden die Ressourcen Gas und Strom genutzt. Besonders sparsam im Verbrauch ist unser Blockheizkraftwerk, das mit Erdgas betrieben wird und rund 400 KW Strom und 500 KW thermische Energie täglich erzeugt. Elektrische Energie wird darüber hinaus dazugekauft. Für die Lkw-Waschanlage wird Heizöl benötigt. Der Fuhrpark, insbesondere unsere Lkw verbrauchen Diesel-Kraftstoff.

Außerdem fallen Abfälle aus der Schlachtung an, die zu mehr als 90 Prozent in einer Biogasanlage verwertet werden.

 

Klimaschutz

Klimaschutz

Der Klimaschutz liegt uns am Herzen. Daher möchten wir den Ausstoß von Treibhausgasen in unserem Schlachthof in den kommenden Jahren deutlich senken. Gleichzeitig möchten wir eine CO2-Bilanzierung für unser Unternehmen und unsere Lieferkette einführen und in einem zweiten Schritt den Treibhausgasausstoß unserer Lieferkette (Schweinehalter und Futtermittelerzeuger) deutlich zu senken. Dazu wurde ein Energiemanagement auf den Weg gebracht, das zum Klimaschutz beitragen soll.

Wartebereich

Wartebereich

Nach dem Abladen werden die Tiere durch eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter in Wartebuchten getrieben und haben hier die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Nach rund 20 Minuten ist dies in der Regel der Fall. Sind die Schweine ausgeruht und entspannt, ist dies für den weiteren Ablauf der Schlachtung, insbesondere für die Betäubung sehr wichtig. Die Anlieferung der Schweine und auch der Wartebereich als Ganzes sind rund um die Uhr videoüberwacht.

Betäubung

Betäubung

Wir nutzen für die Betäubung der Tiere eine CO₂-Anlage des Herstellers Butina. Der Betäubungsvorgang beginnt mit dem Zutrieb der Tiere in 12er Gruppen. Die Tiere werden mechanisch oder von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der Betäubung zugetrieben. Der Zutrieb ist mit einer leichten Steigung angelegt und wird hell ausgeleuchtet. Schweine gehen ruhiger und entspannter, wenn sie hoch und in einen hellen Bereich gehen. Aufgrund ihres sozialen Charakters ist es für Schweine eine Stresssituation, wenn sie vor der Betäubung von der Gruppe getrennt werden. Daher werden alle Schritte vor der Betäubung in einer Kleingruppe durchgeführt.

 

Bei der Betäubung mit Kohlendioxid werden die Schweine gruppenweise in Gondeln getrieben und mittels Paternoster anschließend in eine Grube mit einer hohen CO₂-Konzentration abgesenkt. Die Schweine atmen dort das Kohlendioxid ein. Das führt zu einer Senkung des Blut-pH-Wertes, einer Übersäuerung des Blutes und einer Ansäuerung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit des zentralen Nervensystems. Die Weiterleitung von Nervenimpulsen wird verringert. Schließlich werden die Tiere bewusstlos. Vor Eintritt der Bewusstlosigkeit kann es zu Abwehrreaktionen der Schweine in Form von Lautäußerungen, Kopfschütteln und Maulatmung kommen. Abhängig davon, ob die Schweine vor der Betäubung entspannt oder angespannt waren, fällt diese Phase des Luftschnappens stärker oder schwächer aus.

Die genaue Konzentration des CO₂ wird über Sensoren überwacht. Dadurch können wir sicherstellen, dass immer genau die richtige Konzentration angewandt wird. Eine zu hohe CO₂-Konzentration würde zu einer starken Abwehrreaktion der Schweine führen. Eine zu geringe Konzentration wiederum würde die Tiere nicht ausreichend betäuben. Die Betäubung wird für die Dauer von 150 Sekunden angewendet (gesetzlich vorgeschrieben sind 120 Sekunden). Im Anschluss werden die betäubten Tiere umgehend der Entblutung zugeführt.

Für einen Schlachthof unserer Größe ist diese Form der Betäubung aktuell noch alternativlos. Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel die Betäubung durch eine Elektrozange. Nachteile daran sind, dass die Tiere für die Betäubung von der Gruppe getrennt werden müssen. Hierbei handelt es sich bereits um einen Stressfaktor. Weiterhin können beim Einsatz einer Zange durch Mitarbeiter eventuelle Betäubungsfehler nicht einwandfrei und jederzeit ausgeschlossen werden. Der Einsatz von Stromstößen kann sich zusätzlich negativ auf die Fleischqualität auswirken, was sich zum Beispiel in Blutstippen in den Oberschalen oder Koteletts äußert. Bei uns kommt eine Elektrozange lediglich in Einzelfällen im Wartebereich oder für  Nachbetäubungen zum Einsatz. Durch die Phase des Luftschnappens ist die aktuell von uns genutzte CO₂-Betäubungstechnik nicht ohne Kritik. Unter Einbezug aller Aspekte ist diese jedoch die beste Methode.

SoL-Controller

SoL-Controller

Nach der Entblutung werden die Schweine hängend in einen Brühtunnel gefördert, an den sich weitere Schritte der Schlachtung anschließen. Vor dem Eintritt in den Brühtunnel werden bei uns die Schweine ein weiteres Mal mit 3D-Technik auf ungewöhnliche Bewegungen überprüft. Dieser weitere Schritt stellt nochmals sicher, dass der Tod eingetreten ist und die Schweine korrekt entblutet wurden. Diese Technik, auch SoL-Controller (Science of Life) genannt, ist hochmodern und wird erst von wenigen Schlachthöfen eingesetzt. Im Rahmen des Digitalisierungspreises Niedersachsen wurde der Erfinder dieser Einrichtung, Dr. Andreas Briese, mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Briese hat die Technik unter anderem auch in unserem Schlachthof und mit unserer Unterstützung entwickelt.

Hygienekonzept

Hygienekonzept

Der Schlachthof ist eindeutig in hygienisch saubere (Weißbereiche) und unsaubere Bereich (Grünbereich, grüne Seite) gegliedert. Die grüne Seite beschreibt den Bereich, in dem die lebenden Schweine angeliefert werden. Der Bereich erstreckt sich weiter über den Wartebereich, die Betäubung, die Entblutung, die Brühanlage, die Kratzmaschine bis zum so genannten Dekontaminationsflammofen. Nach einem zweiten Abflämmen ist die Keimbelastung auf der Haut der Schweine besonders gering. In diesem Moment werden die Schlachtkörper in den Weißbereich gefördert.

Der Weißbereich darf nur von Mitarbeitern betreten werden, die eine Hygieneschleuse durchlaufen haben. Im weißen Bereich tragen alle Mitarbeiter Haarnetze und ggf. einen Bartschutz. In der Zerlegung werden so genannte Astronautenhauben getragen, die durch einen zusätzlichen Kragen die gesamte Privatkleidung abdecken. Darüber hinaus wird Hygienekleidung getragen, die durch einen Dienstleister gereinigt wird. Es handelt sich hierbei um spezielle Kleidung, z.B. mit innenliegenden Taschen, um Fremdkörpern im Fleisch auszuschließen. All diese Maßnahmen sind in einem umfangreichen Hygiene-Konzept zusammengefasst. Dieses wird von unserer QM Abteilung regelmäßig überprüft und auf den neuesten Stand gebracht.

Videoüberwachung

Videoüberwachung

Der gesamte Schlachthof ist videoüberwacht. Von dem Moment, an dem ein Lkw mit lebenden Schweinen das Betriebsgelände befährt bis zu dem Moment, an dem  ein Kühltransporter mit fertig zerlegten Teilstücken das Gelände wieder verlässt, wurde jeder Schritt per Video überwacht. Dies ist insbesondere in den sensiblen Bereichen wie dem Wartebereich, der Betäubung und der Entblutung wichtig.

Das Videomaterial wird für eine gewisse Zeit aufgezeichnet, sodass wir auch zu späteren Zeitpunkten Sachverhalte klären können. Wir verfolgen diese Philosophie der Videoüberwachung bereits seit mehr als zehn Jahren. Dabei achten wir auf die aktuellen Bestimmungen des Datenschutzes. Es können nicht alle Bereiche von allen Personen per Video eingesehen werden, sondern immer nur der Bereich, der für die Arbeit dieser Person von eindeutigem Interesse ist.

Tierseuchenhygiene

Tierseuchenhygiene

Dem Bereich der Tierseuchenhygiene kommt eine besondere Bedeutung zu. Nicht erst seit Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest sind wir uns unserer Bedeutung als potenzieller Ort der Virusverbreitung bewusst. Es kommen jeden Tag verschiedene Transportfahrzeuge von unterschiedlichen landwirtschaftlichen Höfen der Region zu uns auf das Gelände. Ebenso sind Kühlfahrzeuge, die die kommissionierte Ware zu unseren Kunden fahren, potenzielle Virusvektoren.

Wir stellen sicher, dass wir allen Anforderungen in Bezug auf Tierseuchenprävention gerecht werden. Schon vor Ausbruch des aktuellen Seuchengeschehens um die Afrikanische Schweinepest in Brandenburg und Sachsen haben wir eine Desinfektionsschleuse errichtet, um jedes ankommende Fahrzeug desinfizieren zu können. Ist das Fahrzeug erstmal bei uns auf dem Hof, werden die Vorgaben der Tierseuchenverordnung eingehalten. Lebendviehtransporter, die unseren Hof wieder verlassen, müssen in jedem Fall in unserer Waschanlage gereinigt und desinfiziert werden. Unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Bezug auf Tierseuchenhygiene geschult. Sie werden regelmäßig überprüft und auf den neusten Stand der Forschung gebracht.